Köln - 04. April 2024
Baby-Boom im Arnulf-und-Elisabeth-Reichert-Haus
Während derSchliessung der Tierhäuser wegen der Vogelgrippe hat sich einiges getan im Arnulf-und-Elisabeth-Reichert-Haus. Mit Freuden meldet der Kölner Zoo gleich mehrere Geburten im Haus. Vermehrt haben sich u.A. Krallenäffchen und einige Vogelarten. Besonders stolz sind die Pfleger des Hauses auf die erfolgreiche Nachzucht der Socorro-Tauben. Diese Zucht ist besonders schwer, da die männlichen Socorro-Tauben sehr agressiv beim Paarungsverhalten vorgehen. Socorro-Tauben lebten ursprünglich nur auf der Pazifik-Insel Socorro. Nachdem auf der Insel eine Militärbasis eingerichtet worden war, wurde der Bestand dieser extrem zutraulichen Tiere in den 1960er-Jahren durch eingeschleppte, verwilderte Katzen und durch Bejagung im Freiland stark dezimiert. Im Freiland wurde sie Nzuletzt 1972 beobachtet, seitdem gilt sie in freier Wildbahn als ausgestorben.
Nachwuchs bei den Zweifinger-Faultieren
Stofftier als Mutterersatz beim wiegen und zufüttern
Sehr zur Freude des Kölner Zoos vermehrten sich auch die Faultiere. "Jumi" und "Perez" sind endlich Eltern geworden. Mutter Jumi kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs, wird dabei von den Tierpflegern kräftig unterstützt. Jeden morgen, bevor das Haus für Besucher geöffnet wird, wird das noch namenlose Jungtier gewogen und bekommt eine extra Portion Zusatzfutter. Das Jungtier ist sehr schreckhaft, krallt sich an Jumi fest und nur wenn es ganz ruhig ist kann man die ersten zaghaften Krabbelversuche beobachten. Die meiste Zeit des Tages verbringt Jumi mit ihrem Nachwuchs allerdings gut versteckt in ihrem Lieblingskorb.
Perez auf dem Weg seine Famile zu besuchen
Einfach mal anders: Laufend kopfüber und Scheitel am Bauch
Faultiere zeichnen sich durch ihre kopfunter im Baum hängende Lebensweise und ihre gemächliche Fortbewegung aus. Dies liegt unter anderem an der energiearmen Blattnahrung, der Hauptnahrung der Faultiere. Sie sind durch lange Gliedmaßen, die in gebogenen Krallen enden, an das Hängen im Baum angepasst. Zweifinger-Faultiere, zu der die in Köln gehaltenen Eigentlichen Zweifingerfaultiere (auch Unau genannt) sowie das Hoffmann-Zweifinger-Faultier zählen, haben an den Vordergliedmaßen zwei, an den Hinterfüßen drei Zehen. Ihr Fell ist am Bauch gescheitelt, damit das Wasser besser abfließen kann. Vor allem in der Regenzeit kann das Fell mit grünen Algen durchsetzt sein, wodurch das Tier besser im Geäst getarnt ist. Zweifingerfaultiere haben zwar ein großes Verbreitungsgebiet in Mittamerika bis zum nördlichen und zentralen Südamerika, doch verlieren sie durch Brandrodung zunehmend ihren Lebensraum.
@G.Weiden