Sonntags-Matinee des KKK

Köln - 25. Oktober 2021                                                                                                G. Weiden


Klub Kölner Karnevalisten 1950 e.V.

Sonntags-Matinee im Kölner Maritim, oder...

Die etwas andere Künstlerpräsentation



Sechshundert Gäste hatten am Sonntagvormittag die Gelegenheit mit dem KKK, unter den Bedingungen der 2G Regel, endlich wieder einmal zusammen zu Feiern. Ein Programm gefüllt mit einer Menge Highlights erwartete die jecken Besucher.

Da die Pandemie verhinderte, dass der KKK im letzten Jahr das 70te Jubiläum gebührend feiern konnte, hatte sich das Hänneschen Theater etwas besonderes einfallen lassen und die Stockpuppen "Tünnes und Schäl" einmal über den Heumarkt zum Maritim gehen lassen. Die beiden Kölner Originale brachten dem Klub Kölner Karnevalisten ein verspätetes Geburtstagsständchen. 


Als Warm up gab es dann eine Runde Kölsche Schlager mit Alexander Barth und Torben Klein, bevor die offizielle Begrüßung statt fand. 


Robert Greven und Heinz-Gert "Bärchen" Sester begrüßten die Gäste und R. Greven betonte, dass der KKK sich über den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der  Menschen sehr freute. So hatte die Benefiz-Veranstaltung, zugunsten der Flutopfer, in Euskirchen ganze 320.000 € eingebracht, davon ca. 250.000 € an Sachspenden.



Opener des Programms war "Feuerwehrmann Kresse" (Klaus Bömeke), der mutig genug war als Redner den Anfang einer Veranstaltung zu mimen. Er brachte die Menschen zum Lachen und wurde  mit lautem Applaus der Gäste für seine unterhaltsame Rede belohnt. 


Kölsche Schlager sind in, das bewies Torben Klein mit seinen Songs "Iwieschkeit", "Südstadtmädche" und "Zosamme". Der smarte Sänger hatte die volle Aufmerksamkeit des Publikums und erntete viel Beifall.




Die Tanzgruppe "Die Schlebuscher" legte, trotz langer Trainingspause, eine perfekte Performience aufs Parkett. Tanz und Akrobatik - ein Genuss für jeden Zuschauer.  Als kleines Zwischenspiel der Veranstaltung gab es eine Wette zwischen Robert Greven und "Bärchen" Sester. Sester wettete 50 €, dass Greven es nicht schaffe mit dem Tanzoffizier der Schlebuscher sechs Kosakensprünge auszuführen. Dieser überraschte dann seinen Wettgegner und die Gäste mit mindestens 10 weiteren Sprüngen. Riesenapplaus und Standing Ovations für die Schlebuscher und Robert Greven.




Jubel erhielt Klaus Rupprecht mit seiner Handpuppe. Als Klaus und Wili sind sie aus den Sälen nicht mehr weg zu denken. Diesmal wurden wieder aktuelle Themen aufgenommen wie z. B. das Gendern. Auch Push-up BH`S, Veganer und Wechseljahre bei Männern sind Thema, wozu sich Willi in all seiner Weisheit zu äußert. Da bleibt wirklich kein Auge trocken.


Die "Jungen Trompeter" Markus und Peter Rey, brachten mit ihre flotten Show die Leute im Saal in Partystimmung. Gefolgt von der Showtanzgruppe "High Energy",  die diese Stimmung aufrecht erhielten. Tanz und Akrobatik per excellence, dazu die Kostüme in schwarz/silbern  gehalten, eine reine Augenweide, nicht nur für die anwesenden Herren. 


Schon nach den ersten Tönen der Formation "Die Dräcksäck" sah man die ersten Gäste wibbeln. Bei ihren Songs "Immer wenn ich danz", "En mingem Kopp mäht et lala" und " Die Mädche vum Rhing" kann man richtig abfeiern. Die fünf jungen Musiker kommen aus dem Kölner Umland und aus dem Rechtsrheinischen und bringen Stimmung in jeden Saal. "Die Drecksäck" einen Namen den man sich merken sollte.


Die Rede von "Harry und Achim" (Harald Quast und Achim Schall) brachte das Publikum zum lauten Lachen. Anfänglich! Auch als sie gegen die Hasstiraden im Sozialen Netzwerk wetterten, hatten sie die Gäste noch bei sich, als jedoch Witze über dicke Menschen dargeboten wurden sank die Stimmung auf den Nullpunkt. Höflicher Applaus für die Beiden war das Ergebnis.


Zu den Abräumern des Tages gehörten einwandfrei die Band "Palaver". Bei  "Fastelove" ein Song zum mitmachen ließen sich die Gäste nicht zweimal bitten. Kaum jemand saß noch auf seinem Stuhl. Palaver bietet feinsten kölschen Pop-Rock und sorgt für ausgelassene Stimmung.


"Tommy Walter", ein Tausendsassa auf der Bühne, eigentlich Musicalsänger, sieht seine Wurzeln in der Kölschen Musik. Dahin zieht es ihn auch immer wieder zurück. Er begeisterte sein Publikum mit mit Kölschen Schlager und Schunkelwalzern. Er ist auch ein Garant, Stimmung in jeden Saal zu bringen.


Chris Koch, Frontmann der "Boore", hat eine tolle Bühnenpräsenz. Mit seiner Dynamik reisst er Jeden mit. Das die "Rut sin de Ruse" Zeit vorbei ist beweisen neue Songs der Boore. "Nichts ist so rut un wieß wie du" entpuppte sich als Endlos-Song beim Publikum, die sofort mitsangen und kein Ende finden wollten. Bei ihrer Homage an die Stadt "Mir sin zo Hus en Kölle am Rhing", zückte jeder im Saal sein Handy (sogar die Saalkapelle) und ließen den Saal im Maritim hell leuchten. Ein grandioser Auftritt der Boore, wie lange nicht mehr.


Alle Tänzerinnen werden bei "Rut-Wieß Colonia", eine Tanzgruppe die mit sage und schreibe 18 Tanzpaaren aufwarten, auf Händen getragen. Sie punkten mit tänzerischer Klasse und beeindruckenden Hebefiguren. Ganz am Rande sei bemerkt: Kein anderer Tanzmajor auf den Bühnen Kölns, trägt  seine Marie während eines Auftritts, solange auf Händen wie Tim Tonat bei Rut-Wieß Colonia.


Bei der  Erkennungsmelodie "Die Hände zum Himmel" weiß jeder die "Kolibris" sind im Anmarsch. Sie machten ihrem Namen alle Ehre und erschienen schrill und bunt auf der Bühne. Musikalisch braucht man nichts mehr zu erwähnen, es ist wie in den letzten Jahren. Sie bieten Samba, Walzer und weitere Schunkelmelodien. 




Der absolute Hammer der Veranstaltung war "Frau Kühne" (Ingrid Kühne), die neben ihrer Rede noch eine Laudatio für Fritz Schopps "Et Rumpelstilzje" hielt. Das trieb nicht nur ihm, sondern auch den Gästen Tränen in die Augen, nicht vor Lachen sondern vor Rührung. Soviel Emotionen hatte niemand erwartet. Fritz Schopps, der nach der kommenden Session seine roten Stiefel an den Nagel hängt, wurde auf die Bühne geholt. Er betonte noch einmal, dass er letztes Jahr schon Abschied von der Bühne nehmen wollte, dies aber durch Corona verhindert wurde. So ganz ohne Abschied von seinem Publikum wollte er nicht abtreten und hat seine "Abschieds-Session" auf diese Session verschoben. Geehrt wurde er auch vom KKK für 40 Jahre Mitgliedschaft und vom Bund Deutscher Karneval erhielt er außerdem die Verdienstmedaille in Gold. Stehende Ovationen für ihn und Frau Kühne. 




Mit Fritz Schopps, der seit 1983 die Leute als "et Rumpelstilzje" sein Publikum, auf hohem Niveau unterhält, geht ein großartiger Redner und Mensch von der Bühne. Von hier aus: Alles Gute für die Zukunft als Rentner lieber Fritz!




Ein gebürtiger Bonner und Wahlkölner hat den Weg als Redner im Karneval angetreten. "J.P. Weber" (eigentlich ein begnadeter Musiker) nimmt in seiner frechen Rede sehr gerne den Karneval, insbesondere einige Gesellschaften und Karnevalisten aufs Korn. Er läßt da auch die Obrigkeiten nicht aus, ob Festkomitee oder Rote Funken, alle bekommen ihr Fett weg. Das begeisterte Publikum dankte ihm mit Standing Ovations.


Mit  großem Applaus empfingen die jecken Gäste die Tanzgruppe "Zunftmüüs". Die Müüs brillierten, so wie man es von ihnen kennt, durch Perfektion in Tanz und Akrobatik. Lauten Zwischenbeifall gab es vor allem bei den Würfen. Wenn drei Tänzerinnen gleichzeitig fliegen, ist dies schon atemberaubend. 


Zum Abschluss der Veranstaltung brachten "Druckluft" das Maritim noch einmal zum Beben.  Ihr Sessionshit "Alaaf" könnte sich zum Ohrwurm entwickeln, den wird man nicht so schnell los. Die Blechbläser*innen bieten eine rasante Show durch den ganzen Saal. Super - noch einmal Partystimmung, so kurz vor dem Heimweg.


Es war eine gelungene Künstler-Präsentation, die nichts zu wünschen übrig ließ. Top Künstler und gute Stimmung - was will man mehr.