Köln - 04. Februar 2022
Jubiläum der Chorweihe prägt die Sommermonate am Kölner Dom
Am 27. September 1322 hat Erzbischof Heinrich II. von Virneburg feierlich den Chor (also den östlichen Bauteil) des Kölner Domes geweiht - inklusive des Altares, an dem seit 700 Jahren die Heilige Messe gefeiert wird. Aktuell nimmt ein Festprogramm zu diesem Anlass Gestalt an, das vor allem die Zeit zwischen dem 15. August und dem 27. September 2022 in besonderer Weise prägen wird.
,,Zu viel wollen wir noch nicht verraten", sagt Dompropst Msgr. Guido Assmann. ,,Aber schon jetzt ist klar: Wir werden die Chorweihe des Domes vor 700 Jahren in diesem Sommer gebührend feiern: Mit festlichen Gottesdiensten und interessanten Ausstellungen, mit einer hochkaratig besetzten Konzertreihe und spannenden Vortragen sowie einigen besonderen 0berraschungen."
So wird es in der Zeit ab dem 15. August- dem Jahrestag der Grundsteinlegung des Kölner Domes 1248 - bis zum 27. September - dem 700. Jahrestag der Weihe des Chorraumes und des Altares 1322 - möglich sein, den Chorraum mit digitalen Medien neu zu entdecken. ,,Die Besucherinnen und Besucher des Domes werden im Rahmen von Spezialführungen in der Lage sein, sich im Binnenchor via Smartphone oder Tablet in die Zeit des Mittelalters zurückzuversetzen", so der Dompropst. ,,Wir mochten so ein Stuck Domgeschichte mit modernen Alltagsmedien lebendig und für jedermann erfahrbar werden lassen."
Darüber hinaus seien weitere optische Akzente in Planung, mit denen der Domchor in besonderer Weise hervorgehoben werde. ,,Heute sind die beiden Domspitzen das charakteristische Symbol unserer Kölner Kathedrale- dabei sind die Turme des Domes erst rund 140 Jahre alt", sagt Domdechant Msgr. Robert Kleine. Der mit einer provisorischen Mauer nach Westen hin verschlossene Chor des Domes sei aber über Jahrhunderte das geistliche Zentrum des Domes gewesen, so l<leine weiter. ,,Hier zogen die Wallfahrer in Scharen zum Dreikönigenschrein. Hier befinden sich die ältesten und wertvollsten Fenster des Domes. Hier versammelte sich der Klerus in einem der ältesten und größten erhaltenen Chorgestühle zum Gebet. Auf zahlreichen Kölner Stadtansichten ist der mit einem hölzernen Dachreiter bekrönte Chorals einziger vollendeter Bauteil des Domes zu sehen, unweit des unvollendeten Sudturmes mit dem berühmten Domkran. So wollen wir im Jubiläumsjahr einmal ganz bewusst den Blick auf dieses ,Epizentrum' des Domes lenken, das die Menschen jahrhundertelang vor Augen hatten, wenn sie vom Kölner Dom sprachen."
Zu den musikalischen Hohepunkten, die das Programm zum Domjubiläum bereichern werden, gehort die Aufführung einer Auftragskomposition: Am 15. und 16. September wird das Dreikönigsoratorium von Komponist Helge Burggrabe seine Uraufführung erleben. ,,Mit diesem Werk erhalt der Kölner Dom zu seinem besonderen Jubiläum sein erstes eigenes Oratorium, das den Chören am Dom gewissermaßen auf den Leib geschnitten ist", freut sich Dom Kapellmeister Prof. Eberhard Metternich. ,,In dieser großartigen Komposition thematisiert Helge Burggrabe, der mit seiner Musik wiederholt in unserer Kathedrale auftritt, fundamentale Glaubensfragen in der heutigen Zeit. In einem bildgewaltigen Libretto beschreibt er die Suche nach Gottesbegegnung, nach der wir uns alle gerade ganz besonders sehnen. Beteiligt sind neben den vielen Chorsängerinnen und -sängern außerdem mehrere Gesangssolisten, ein Orchester sowie eine Sprecherin."
Die jährliche Dreikönigenwallfahrt wird 2022 auf insgesamt zehn Tage verlängert und findet vom
18. September bis zum 27. September statt.
Aktuelle lnformationen zum Domjubiläum 2022 und historische Hintergrundinformationen finden Sie unter www.koelner-dom.de/domjubilaeum2022
Quelle:
Metropolitankapitel
der Hohen Domkirche Köln / Markus Frädrich