Köln - 05. August 2021 Kölner Zoo / Fotos: G. Weiden
Die vier Daltons erobern Köln Köln
Seit 28.05.2021 leben vier junge Waschbären-Männer in Köln. Sie haben angelehnt an die Verbrecherbande der Daltons die Namen Joe, William, Jack und Averell erhalten. Ihrem Namen haben sie in den ersten Tagen auf der Waschbären-Anlage alle Ehre gemacht und neue Wege gefunden, die Anlage über die üppige Vegetation zu verlassen. Die vorherigen Bewohner waren alte Weibchen und daher nicht so agil, wie die jungen Männchen.
Die vier Brüder sind letztes Jahr in Hattingen in der Wildnis geboren. Sie wurden durch eine Auffangstation zunächst aufgenommen und wurden danach an den Kölner Zoo vermittelt.
Waschbären sind Neozoen in Europa, das heißt ihre natürliche Verbreitung liegt nicht in Europa. Waschbären kommen ursprünglich in Nordamerika vor. Seit 1945 sind sie auch in Europa zu finden. Der Bestand im europäischen Freiland geht auf Ausbrecher aus Pelzfarmen zurück. Da sie hier in Europa ideale Nahrungsgrundlagen finden und keine wirklichen natürlichen Feinde haben, vermehren sie sich sehr gut und gelten als invasive Art. Aufgrund einer EUVerordnung (1143/2014) dürfen Waschbären nicht mehr in den Zoos und in Privathand gezüchtet werden, daher sind unsere vier Männer auch alle kastriert. In Deutschland soll es insgesamt 1,3 Millionen Waschbären geben.
Ihren Namen tragen Waschbären nicht wegen ihrer Reinlichkeit, sondern aufgrund ihres Verhaltens. Sie „waschen“ und ertasten ihr Futter in kleinen Bächen und Wasserstellen, bevor sie es fressen, daher weist die Kölner Anlage auch einen Bachlauf auf, um dieses natürliche Verhalten zeigen zu können. Sie ernähren sich als Allesfresser von kleinen Wirbeltieren, Fischen, Wirbellosen und Früchten. Dadurch werden sie oftmals auch zu einem Problem für die heimische Fauna, da sie die Nester der Vögel plündern oder seltene Amphibien verspeisen.