Köln - 29. Juli 2022 G. Weiden
Kleinster Hirsch der Welt:
Pudu „Alvess“ im Kölner Zoo geboren
Große Freude im Kölner Zoo über die Geburt eines Süd-Pudus. Diese stark bedrohte Art zählt zu den kleinsten Hirschen der Welt. Das männliche Jungtier kam am 17. Juli zur Welt und wurde auf den Namen "Alvess" getauft. Dieser Latein-Amerikanische name bedeutet soviel wie "Tapferer Jüngling". Mutter "Auryn" zeigt sich auch bei ihrem dritten Jungtier sehr vorbildlich. Vater "Dursley" verstarb leider Anfang Juni.
Tierpflegerin Alina Merzbach freut sich über die Gewichtszunahme des kleinen Pudus
"Alvess" war bei der Geburt ein echtes Leichtgewicht. Durch die Fürsorge seiner Mutter holte er aber sehr schnell auf und hatte nach 11 Tagen schon das altersgerechte Normalgewicht. Putzmunter aber dennoch vorsichtig erkundet der "Tapfere Jüngling" das Gehege. Die meiste Zeit des Tages legt er sich, schön versteckt, ab.
Pudus zählen zu den Hirschen. Es gibt zwei ähnliche Arten – den Südlichen und den Nördlichen Pudu. Südpudus, wie sie der Kölner Zoo hält, leben in den Südbuchenwäldern Chiles. Im Gegensatz zum Nordpudu, der in den kargen Hochgebirgslagen der kolumbianischen, ecuadorianischen und peruanischen Anden vorkommt, sind Südpudus reine Waldtiere. Sie sind scheu und überwiegend nachtaktiv. Ihre Nahrung besteht aus Blättern, Rinde, Früchten, Blüten und jungen Baumtrieben. Südpudus leben im Freiland in der Regel einzelgängerisch und kommen nur zur Paarung zusammen. Die männlichen Hirsche tragen ein Geweih mit nur einer Stange von 5-10 cm, was genauso wie alle Hirschgeweihe jährlich abgeworfen wird.
Die Pudu-Anlage des Kölner Zoos liegt im Südamerikabereich in der Mitte des Zoos, zwischen der Anlage für den Großen Ameisenbären und den Primaten und Aras im Kleinen Südamerikahaus. Pudus können in Zoos ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. In Deutschland leben aktuell 27 Pudus in fünf verschiedenen Zoos; in Europa sind es 60 in 19 Zoos. Der Kölner Zoo hält mit fünf Tieren die momentan zweitgrößte Gruppe.