Sitzungszirkus - kölsch es trumpf

Köln - 22. Februar 2019

Kölsch es Trumpf...

Ausverkauftes Haus bei der Premiere des 1. Sitzungszirkus

Dem "Kölsch es Trumpf" - Ensemble Katja Baum, Natascha Balzat, Sophie Russel und Markus Dietz ist es gelungen mit dem "Sitzungszirkus - weil jet Spaß brutnüdig es" ein neues Highlight im Kölner Karneval zu setzen. Die Idee Nostalgie und Moderne miteinander zu verbinden ist ihnen mehr als gut gelungen. 
 
In Anlehnung an den "Williamsbau", der ersten großen Mehrzweckhalle im zerstörtn Köln, entstand ein abwechslungsreiches Programm mit Rede, Tanz, Gesang, Akrobatik, Feuerspucker und Showtanz.
Durch das Programm führte Zirkusdirektor "Linus" Büttgen, der so manches über den Williamsbau zu erzählen hatte.  
 
Redner Jupp Menth alias "Ne kölsche Schutzmann" erntete für seine echt kölsche rede frenetischen Applaus.
 
In Rede und Gesang überzeugte J.P. Weber. Für seine flammende Rede erntete er stehende Ovationen. Sehr schön seine Interpretation von "Ich ben ene kölsche Jung", er versucht nicht Horst Muys nachzuahmen (was den wenigsten gelingt), sondern präsentierte den Song in seinr eigenen Art und Weise. Etwas flotter, ein bisschen verjazzt aber genauso Gänsehautbildend wie das Original.
 
 
 
 
 
Auch Sophie Russell brilliert auf der Bühne. Selten sieht man eine so gute Nachahmung von Trude Herr. Sophie lässt das Kölche Original aufleben. Die Art und Weise sich zu bewegen, das "breite" Kölsch un dazu die Interpretation des Liedes "Ming Stadt", alles passt. Man schließe die Augen und hört  . Chapeau, Sophie!
 
Weitere musikalische Programmpunkte waren King Size Dick, der passend zur Veranstaltung Ostermann-Melodien vortrug. Linus Büttgen, als "Calli" Calmund verkleidet, der zur Fahrt mit dem Müllemr Bötchen einlud.
 
Akrobatisch ging es mit Katja Baum weiter, die ihr Können, in gesanglicher Begleitung von Markus Dietz, unter Beweis stellte.
 
 
Vervollständigt wurde das Programm mit den Tanzgruppen: Rosa Funken, Pink Poms und den Rheinveilchen.
 
 
Ein sehr schöner Abend, der mal nostalgisch, mal modern, den Nerv des Publikums traf und mit nicht enden wollenden Applaus und standing ovations belohnt wurde. 
 
Der Kölner Karneval wird durch den Sitzungszirkus bereichert.
 
(c)G.Weiden
 

Williamsbau (Quelle: Wkipedia)

Alle großen Veranstaltungshallen fielen in Köln den Kriegszerstörungen zum Opfer. Nach Baubeginn im Jahre 1946 wurde das erste Kölner Veranstaltungsgebäude nach den Plänen des Architekten Wilhelm Koep im Juli 1947 als halbfester Winterbau des Circus Williams eingeweiht. Es stand am Rand der westlichen Kölner Innenstadt in Höhe des Aachener Weihers (Nr. 132) auf der Nordseite der Aachener Straße und diente bis 1955 auch als Mehrzweckhalle. Mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Zuschauern war der Kölner Williamsbau der größte Saal der Stadt in der Nachkriegszeit. Mit dem Wiederaufbau der großen Veranstaltungssäle in der Kölner Innenstadt wurde das Provisorium überflüssig und der Bau 1956 abgerissen.
 
Zwischen 1947 und 1955 diente das ursprünglich als Winterquartier des Circus Willams genutzte Gebäude als Mehrzweckhalle für Karnevalssitzungen, Operetten, Jazzkonzerte, Märchenspiele, Sport- und Politikveranstaltungen.[5] Am 8. Oktober 1949 boxte der Kölner Lokalmatador Peter Müller gegen den Rumänen Jo Neff. Am 29. November 1952 gab Louis Armstrong ein frenetisch beklatschtes Konzert, Konrad Adenauer redete hier am 29. Juni 1953 vor dem CDU-Mittelstandsblock. Mit seinen Veranstaltungen wurde der Williamsbau das Zentrum der wiedererwachenden Populärkultur im Köln der Nachkriegszeit. In der Nachkriegszeit wurden hier auch die Heimatrevuen des zerstörten Groß-Köln wieder zur Karnevalszeit aufgeführt. Hier traten u. a. die Tänzerin Marika Rökk, der Musiker Lionel Hampton mit Band oder die Sängerin Grete Fluss auf. Die Proklamation der Kölner Dreigestirne fand ebenfalls in dem Saal statt. Als Alfred Neven DuMont hier am 9. Februar 1955 zum Prinz Karneval gekürt wurde, feierten die Mainzer Hofsänger mit dem Karnevalslied So ein Tag, so wunderschön wie heute ihren größten Erfolg, der bis August 1959 über 300.000 Exemplare verkaufte. In dieser Veranstaltung trat auch Ludwig Sebus auf.
 
Am 13. Februar 1950 überreichte die Zirkusdirektorin Carola Williams während einer Karnevalssitzung im Williamsbau der Mannschaft des Fußballvereins 1. FC Köln einen jungen Geißbock als Karnevalsscherz. Der Legende nach war das Tier im Rampenlicht so aufgeregt, dass es den Spieler Hennes Weisweiler anpinkelte.[6] Auf diese Weise wurde der nunmehr „Hennes“ genannte Geißbock zum Maskottchen des Vereins.
 
Am 6. Mai 2018 wurde die Umgebung des ehemaligen Standortes des Williamsbaus in Köln Carola-Williams-Park benannt und eine Stele zur Erinnerung in Anwesenheit von Mitgliedern der Familie Williams enthüllt.