Köln - 05. Mai 2023 (c) WDR
WDR DOKWERKSTATT präsentiert „Die 4 Reeves und ein Todesfall“
Eintritt frei
Schwarz sein in Deutschland – Shary Reeves weiß, was das heißt, genauso wie ihre Geschwister. Gemeinsam präsentieren sie einen Dokumentarfilm über ihre Familiengeschichte, ihre frühere Band und über Rassismus-Erfahrung im Alltag. Die Premiere von „Die 4 Reeves und ein Todesfall“ findet im Rahmen der DOKWERKSTATT statt, einer WDR-Veranstaltungsreihe im Filmforum im Museum Ludwig in Köln. Bei der Uraufführung am 10. Mai um 19 Uhr diskutieren Shary Reeves, ihre Schwester Terry und Bruder Andrew mit dem Filmteam und dem Publikum. Der Eintritt ist frei. Anschließend ist der Film in 3sat (22.5., 22.25 Uhr) und im WDR Fernsehen (31.5., 23 Uhr ) zu sehen.
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Kölscher Rapp gegen Rassismus
Die 4 Reeves – sie waren in den 1990ern für kurze Zeit so bekannt wie die Fantastischen Vier. Sie waren „Vorzeige-Schwarze“, die auf Kölsch gegen Rassismus rappten – vier Geschwister mit afrikanischen Eltern, die in Kölner Pflegefamilien aufgewachsen sind. 2016 wurde Jim, der älteste der Reeves, brutal getötet. Ein Schock, der die Widersprüche zwischen gefeierten Auftritten und dem alltäglichen Rassismus aufbrechen ließ, aber auch die Wunden der Vergangenheit. Der Film von Regisseurin Katharina Gugel beobachtet, wie sich die verbliebenen Geschwister ihrer komplizierten Familiengeschichte stellen und nach Jahren wieder zusammen auf die Bühne gehen – ohne ihren Bruder.
Die Botschaft der Geschwister Reeves
„Wenn wir heute über Diversität sprechen“, so Shary Reeves, „sind wir Reeves schon ein bisschen stolz, in der deutschen Gesellschaft Wegbereiter dieses Prozesses zu sein. Vor allem um Menschen aus der Community einen sozialeren und effizienteren Zugang zu den Medien und zu einer Gesellschaft zu ermöglichen, die immer noch nicht in der Gänze verstanden hat, dass man Rassismus nicht einfach nur durch Diversität ersetzen kann. Es braucht Aufklärung und Erklärung, weg von der Wirkung zurück zur Ursache. Wir hoffen sehr, dass unser Film diese Botschaft entsprechend transferiert.”
Und Jutta Krug, die verantwortliche WDR-Redakteurin dazu: „In unserem Film geht es nicht nur um diese unglaubliche Familiengeschichte und die Ursprünge des deutschen Hip Hop mit den 4 Reeves, es geht vor allem auch um die Schwierigkeiten, mit einer anderen Hautfarbe in Deutschland zu leben.“
Die Veranstaltung von WDR und Lichtblick Film, moderiert von Luam Kessette, wird unterstützt von Iva Krtalic, der WDR-Beauftragten für Integration und Diversity of Content. Sie kommentiert das Doku-Projekt: „Der Film legt die Finger in die offene Wunde von Rassismus in Deutschland, aber er zeigt auch, dass es eine Zivilgesellschaft und eine Kunstszene gibt, die sich engagiert und entschlossen dagegen wehrt – das gibt Hoffnung.“
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