Köln - 10. Dezember 2021 Kölner Zoo / Foto: (c) T. Ziegler
„Zoogehört“: Pianist spielt Aquariums-Tieren im Kölner Zoo Geburtstagsständchen
Aquarium des Kölner Zoos feiert 50. Geburtstag. Direkt am Ohr der Tiere: Junger Kölner Künstler unterstützt Artenschutz-Engagement des Zoos – und haut dafür in die Tasten
Das Aquarium des Kölner Zoos feiert 2021 seinen 50. Geburtstag. Der junge Kölner Pianist Thelonious Herrmann nimmt dies zum Anlass, um den Reptilien, Amphibien, Fischen und Wirbellosen seines Heimatzoos an ihren Anlagen ein kleines Konzert zu spielen. Herrmanns Zoo-„Tournee“ mit mobilem Klavier führte ihn u.a. zu Krokodilen, Schildkröten, Heuschrecken, Ameisen, Spinnen und Meerwasserfischen. Die Reaktionen waren vielfältig. Während einige der exotischen Reptilien neugierig an die Scheibe rückten, staunten die Philippinenkrokodile aus sicherem Abstand mit offenem Mund. Exotische Fische wie Piranhas, Palettendoktor- und Clownfische lugten großäugig durch die dicken Scheiben ihrer Becken. Besonders angeregt durch die Musik waren die Burmesischen Sternschildkröten, die dem Klavier sogar entgegengingen.
In die Tasten hauen für den Artenschutz: Pianist verknüpft Konzert mit Spendenaufruf
„Im Aquarium zu spielen und die Reaktionen exotischer Tiere hautnah mitzubekommen, war eine super Erfahrung“, erklärte Thelonious Herrmann. Der 23-Jährige hat vor einigen Jahren das Projekt „Stadtgeklimper“ gegründet und ist mit seinem akustischen Klavier schon in knapp 20 Länder gereist, um Straßenkonzerte zu geben. Er verbindet den Gig im Kölner Aquarium mit einem Spendenaufruf für das Artenschutz-Engagement des Zoos. Herrmann: „Ich spiele den Tieren das Ständchen ohne Gage. Stattdessen freue ich mich über jeden, der dem Kölner Zoo etwas Gutes tut. Darauf gekommen bin ich, weil der Zoo total wichtige Arbeit leistet. Beispielsweise beim Artenschutz. Das ist ein Riesenthema, für das Zoos sehr wichtig sind und für das Zoos Geld brauchen“, so Herrmann.
Das Kölner Zoo-Aquarium ist beim Thema Artenschutz hochengagiert. Hier sind in den vergangenen 50 Jahren Millionen von Menschen für die Schönheit der Natur – aber auch deren Bedrohung – sensibilisiert worden. Immer wieder gibt es einprägsame Sonderausstellungen und -aktionen, die z.B. auf die Zerstörung der Lebensräume hochbedrohter Amphibien und Reptilien in Südostasien, aber auch den Rückgang heimischer Arten wie die Kölner Wechselkröte oder die Verschmutzung des Rheins und seiner Ufer hier in Köln hinweisen. Das Aquarium weist nicht nur hin, es agiert auch als Akteur internationaler Forschung und Artenschutzmaßnahmen. Weit über 100 Arten haben Kurator Prof. Dr. Thomas Ziegler und Team bei Feldeinsätzen in aller Welt bereits entdeckt und wissenschaftlich erstbeschrieben. Besser kann man das Credo „Man kann nur schützen, was man kennt“, kaum mit Leben füllen. Die Liste der Artenschutz-Erfolge ist groß:
• 2003 startete der Kölner Zoo mit weiteren Partnern im zentralvietnamesischen Phong Nha den Aufbau einer Auffang- und Wiederauswilderungsstation für konfiszierte Reptilien und Säugetiere. Im Rahmen vom Kölner Aquarium mit initiierten Expeditionen kam es dort zu einer Vielzahl an Entdeckungen, was die Schutzbedürftigkeit der Region unterstrich. Phong Nha wurde später sogar erweitert, zu einem Nationalpark und auch UNESCO-Welterbe, wo der Zoo auch erfolgreich die bedrohten Hatinh-Languren auswildern konnte.
• Anschließend hat der Kölner Zoo im nordvietnamesischen Melinh ein Naturschutzzentrum aufgebaut – mit anspruchsvollen Nachzuchtprogrammen für hochbedrohte Amphibien und Reptilien, die in das sensible Ökosystem zurückgegeben werden, und einem eigenen, gemeinsam mit der Friedrich Ebert Stiftung Hanoi aufgebauten Umweltbildungszentrum.
• 2013 gelang dem Kölner Aquariums-Team die Erstnachzucht des Philippinenkrokodils in Europa. Diese Pioniertat fand weltweit Beachtung. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt diese hochbedrohte Art, von der nur noch rd. 100 Tiere wild leben, in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“.
• Immer wieder führt das Aquarium-Team des Zoos Nachzuchten zurück in die Ursprungsgebiete, um dortige Bestände zu stärken. Erst im Dezember 2020 brachte man mit „Hulky“ und „Dodong“ zwei in Köln geschlüpfte Philippinenkrokodile zurück in den Inselstaat.
• Bereits vielfach führte die wissenschaftliche Arbeit des Kölner Aquariums-Kurators mitsamt Studenten und internationalen Partnern dazu, dass hochbedrohte Arten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und im Washingtoner Artenschutzabkommen aufgenommen oder hochgestuft wurden: so z.B. Krokodil- und Warzenmolche, Krokodilschwanzechsen und Tigergeckos.
All dies will Thelonious Herrmann mit seinem Spendenaufruf unterstützen. Wer den Zoo unterstützen will, findet unter www.koelnerzoo.de und www.koelnerzoo.de/spende-sponsoring alle Möglichkeiten.
„Wir danken Thelonious Herrmann sehr für das Konzert im Aquarium und den Spendenaufruf, den er damit verknüpft“, so die Zoovorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg.
Herrmanns Konzert ist in einem rd. 1.30-minütigen Video-Clip zu sehen. Die Musik dafür hat er selbst komponiert. Kamera und Schnitt übernahm der Kölner Filmer Julius Tyson. Das Video ist auf den Digitalkanälen des Kölner Zoos sowie auf www.koelnerzoo.de zu sehen:
www.youtube.com/watch?v=6fI6b8acKx8
Mehr Infos zu Thelonious Herrmann unter www.instagram.com/stadtgeklimper/
Individuelle Geschenkideen, Tages- und Jahreskarten
Noch auf der Suche nach einem passenden Geschenk? Auch, wer z.B. eine Patenschaft oder Ticket-Gutscheine verschenkt, unterstützt den Kölner Zoo – und glänzt gleichzeitig mit einer ausgefallenen Geschenk-Idee. www.koelnerzoo.de/jahreskarten-de
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Der Kölner Zoo ist geöffnet; es gilt die 2G-Regelung. Informationen immer aktuell unter www.koelnerzoo.de.