neue Tiere in Kölner Zoo

Köln - 16. Mai 2019

Herzlich Willkommen in Köln

Kölner Zoo zeigt Weißnacken-Moorantilopen

Der Kölner Zoo hat neue Tiere in seinem Bestand: Seit vergangener Woche leben hier zwei Weißnacken-Moorantilopen – ein zweijähriger Bock und eine gleichaltrige Kuh. Die grazilen Tiere kamen am 10. Mai aus dem Serengeti-Park Hodenhagen nach Köln.
  
Weißnacken-Moorantilopen, auch  Mrs. Grays Wasserböcke genannt, stammen ursprünglich aus dem südlichen Sudan. Dort bevölkern sie das Delta des Weißen Nils. Sie zählen zu den Sumpfantilopen, die den Rändern von Schwemmgebieten folgen und sich von Sumpfgräsern ernähren.
 
Die Weißnacken-Moorantilope ist kräftig, mit langem Haarkleid, einer Schulterhöhe von 80 bis 105 Zentimeter, einer Länge von 135 bis 165 Zentimetern und einem Gewicht von 60 bis 120 Kilogramm.
 
Sie hat ein ziemlich kurzes Gesicht. Die Hufe sind außergewöhnlich lang, die innere Zehe ist dabei viel schmaler als die äußere. Diese Hufform sorgt für genügend Halt beim Durchszreifen von morastigem Untergrund.  Die Böcke haben leierartige, S-förmig geschwungene Hörner, aber dünner, länger und steiler aufsteigend als bei sonstigen Moorantilopen die 50 bis 85 Zentimeter lang werden. Das Fell der Böcke wird über die Jahre langsam dunkler bis sie ein Schwarz wie von Bitterschokolade erreichen. Die mahagonifarbenen Böcke haben einen faustgroßen, reinweißen Fleck hinter den Hörnern, von dem sich ein weißer Streifen den Nacken entlangzieht, der am vorderen Teil des Widerristes zu einem breiten weißen Sattel wird. Die Unterseite und der Schwanz sind cremeweiß. Die hornlosen Weibchen sind gelblich bis braunrot gefärbt, viel heller als die Böcke, mit abgeschwächten Zeichnungen. 
 
Die jetzt in Köln lebenden Moorantilopen werden sich also in den kommenden Jahren, rein äußerlich noch stark verändern.
 
 
Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf die Sudd-Region in Südsudan nahe Malakal. Die dortige Schwemmebene wird vom Weißen Nil durchflossen, der mit sich ständig verändernden Nebenflüssen ein weit verzweigtes Sumpfgebiet bildet.
Bis 1980 gab es noch ungefähr 36.000 Tiere, die sich je zur Hälfte auf die beiden Nilufer verteilten. Inzwischen ist ihr Bestand, durch Lebensraumzerstörung und Bejagung,  stark zurückgegangen, so konnten bei einer Zählung aus der Luft im Jahr 2007 im Südsudan nur noch 4291 Individuen gezählt werden, die sich hauptsächlich in der Nähe des Naturschutzgebiets Zerat befanden. Die IUCN listet den Status der Weißnacken-Moorantilope als stark gefährdet!
 
Fotos: G. Weiden