Köln - 12. April 2022
Harald Naegeli – der Sprayer von Zürich
Museum Schnütgen zeigt Film über den Sprayer des "Kölner Totentanz"
Es kommt selten vor, dass illegal gesprühte Graffiti in die Kunst- und Kulturgeschichte einer Stadt eingehen.
Die weltweit gesprühten Werke des Phantoms "Banksy" gehören dazu – und erzielen inzwischen Rekordwerte bei Auktionen.
Doch Harald Naegeli (*1939), der "Sprayer von Zürich", war früher dran – und schuf ab Ende 1979 in Köln, aus der Schweiz vor der Strafverfolgung wegen illegaler Graffiti geflohen, den "Kölner Totentanz" – unter diesem Namen wurden seine nachts in den Straßen der Stadt illegal gesprayten Graffiti von Skeletten berühmt.
Am Westportal der Museumskirche St. Cäcilien des Museums Schnütgen hat sich das letzte Graffiti aus den 1980er Jahren erhalten.
Das Museum Schnütgen widmet dem Schaffen Naegelis seit 9. März bis 12. Juni 2022 die Sonderausstellung "Harald Naegeli in Köln – Sprayer und Zeichner".
Unter anderem werden (Spray-)Zeichnungen des Künstlers gezeigt, die in einen spannenden Dialog mit den mittelalterlichen Kunstwerken des Museums treten.
Film
Regisseurin Nathalie David hat sich Naegeli und seinem Werk mit der Kamera genähert. Im Rahmen der Sonderausstellung wird am Dienstag, 26. April 2022, um 19.30 Uhr das feinfühlige Filmporträt "Harald Naegeli – Der Sprayer von Zürich" (Schweiz, 2020; Regie: Nathalie David; Darsteller: Harald Naegeli; Dauer: 97 Minuten) gezeigt, das Ende 2021 Premiere feierte.
Der umstrittene Zeichner und Sprayer, der Zürich seit 1977 mit Graffiti überzieht, mag inzwischen 82 Jahre alt sein, doch er fordert unentwegt den Konservatismus heraus. Der Dokumentarfilm zeigt Naegelis Vermächtnis und ist eine Hommage an den Utopisten.
Der Eintritt ist frei. Anmeldung bitte per Mail an museum.schnuetgen@stadt-koeln.de. Ein 3G-Nachweis ist nicht erforderlich, das Tragen medizinischer Masken ist nach wie vor vorgeschrieben.
Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein Gespräch mit der Regisseurin Nathalie David und den beiden Kuratorinnen der Ausstellung, Kim Mildebrath und Erchen Wang.
Treffpunkt:
VHS-Saal im Museumsgebäude
Cäcilienstraße 29-33
Köln-Innenstadt
Veranstalter:
Museum Schnütgen
Förderer:
Die Sonderausstellung und deren Rahmenprogramm werden großzügig durch den Freundeskreis Museum Schnütgen e.V. unterstützt.
Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Robert Baumanns