Köln - 23. Dezember 2020 Kölner Zoo / Fotos: W.Scheurer
Neuer Fischotter-Mann im Kölner Zoo: „Dexter“ schätzt das gute Leben Köln
Weihnachtszeit, Ferienzeit. Und damit Muße für die schönen Dinge des Lebens. Das sieht auch „Dexter“ so. Der neue Fischottermann des Kölner Zoos macht vor, wie man entspannte Zeiten verbringen kann: Er liebt es zu Baden, zu Faulenzen – und sich ab und zu mit einer kleinen Leckerei verwöhnen zu lassen. „Dexter“ kam im November im Rahmen der Europäischen Erhaltungszuchtprogramme nach Köln. Er wurde am 21.12. 2019, also vor genau einem Jahr, im Zoo von Kerkrade, Niederlande, geboren. Recht schnell konnte „Dexter“ mit dem alteingesessenen Weibchen „Nikola“, 5 Jahre alt, zusammengeführt werden. Von Seiten des Zuchtbuches ist Nachwuchs in Köln sehr willkommen.
Die Biologie der Fischotter
Eurasische Fischotter (Lutra lutra lutra) sind wasserlebende Marder. Sie erreichen eine Körperlänge von 70 bis 80 Zentimetern. Ihre Schwanzlänge beträgt gut 40 Zentimeter. Die Schulterhöhe liegt bei rund 30 Zentimetern. Fischotter können maximal bis zu 14 Kilogramm schwer werden. Weibchen bleiben dabei kleiner und leichter als Männchen. Ihr langer und kräftiger Schwanz ist spitz zulaufend und behaart. Er dient als Steuerungsorgan an Land wie auch im Wasser. Der Körper ist lang gestreckt und mit kurzen, kräftigen Beinen versehen. An der Oberlippe der Schnauze befinden sich Tasthaare: Diese sind ein wichtiges Orientierungsorgan bei den häufigen Tauchgängen.
Die Anlage in Köln ist natürlichen Habitaten nachempfunden
Fischotter sind in weiten Teilen Europas verbreitet. Auch im Nahen Osten, dem Kaukasus, Nordindien, Teilen des Himalaya, China, Japan, Sumatra, Nordafrika, Japan und Java ist er mit insgesamt 28 vorgeschlagenen Unterarten vertreten, die es allerdings noch zu bestätigen gilt. Größere Bestände gibt es noch in Tschechien, im Osten Deutschlands, im Bayerischen Wald und in Polen. Viele Populationen innerhalb des Verbreitungsgebiets sind jedoch lokal ausgestorben oder auf kleine, zum Teil isolierte Gebiete beschränkt. Durch gezielte und wissenschaftlich betreute Auswilderungen konnten einzelne Populationen gestärkt oder neu gegründet werden. Laut Weltnaturschutzunion ist der Bestand des Europäischen Fischotters potenziell gefährdet. Die natürlichen Habitate sind klares, sauberes und fischreiches Wasser mit vegetationsreichen Ufern. Der Fischotter bevorzugt kleinere Fische als Nahrung. Dazu gehören kranke und schwache Fische. Diese Tatsache macht ihn ökologisch wertvoll, da er als Gesundheitspolizei fungiert. Er frisst aber auch Krebse, Insekten, kleine Nagetiere und Vögel.