Gartentier des Jahres 2022

Köln - 13. Juni 2022


        Die Blauschwarze Holzbiene ist das Gartentier des Jahres 2022 

Deutschlands größte Wildbiene hat die Publikumswahl um den Titel
Gartentier des Jahres gewonnen. Mit 33 Prozent aller Stimmen
überflügelte der dicke Brummer fünf andere Kandidaten und verwies das
sympathische Eichhörnchen auf Platz zwei. Über 4.368 Naturinteressierte
haben in diesem Jahr an der Abstimmung im Internet teilgenommen.


Zwischen dem 21. März und 13. Juni konnte online für eine von sechs Tierarten
abgestimmt werden. Mit der Aktion möchte die Heinz Sielmann Stiftung auf den
dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft
hinweisen. „37 Millionen Deutsche besitzen einen Garten. Das Potential von Gärten
als Naturoasen ist riesig. Mit einer naturnahen Gestaltung und dem Verzicht auf
Herbizide und Insektizide kann man zahlreiche tierische Gartengäste anlocken. Vor
dem Hintergrund, dass in Deutschland täglich eine Fläche von etwa 81 Hektar
versiegelt wird, gewinnen Gärten enorm an Bedeutung als Lebensräume für die
heimische Natur“, erklärt Biologin und Stiftungssprecherin Nora Künkler. 
 


Prächtige Riesen in den Garten locken 


                           

                              Gartentier des Jahres 2022, die Blauschwarze Holzbiene  Bildcredit: igreen/Jonathan Fieber 


Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa  violacea) ist die größte Wildbiene Deutschlands. Schwerfällig
brummt sie von Blüte zu Blüte. Trotz Ihrer Größe von fast 2,5 Zentimetern ist sie vollkommen harmlos. Friedlich
erkundet sie neue Nahrungsquellen
und mögliche Brutstätten. Sie ist
tiefschwarz gefärbt, im Sonnenlicht
schimmern Körper und Flügel bläulich.
Holzbienen lieben große nektarreiche
Blüten, an denen sie ihre
Energiereserven auftanken können.




Wicken, Blauregen, Gartengeißblatt und Muskatellersalbei sind sehr beliebt. Im
Kräutergarten wird gern Rosmarin, der im zeitigen Frühling blüht, von ihnen
angeflogen. Die Männchen suchen im Frühling vor allem nach paarungsbereiten
Weibchen. Die Weibchen patrouillieren bald darauf auffällig an Hauswänden,
Bäumen und anderen aufrechten Strukturen, denn sie brauchen einen passenden
Nistplatz. Diesen finden sie in abgestorbenen sonnenbeschienenen Baumstämmen, 

die noch nicht zu morsch sind, manchmal aber auch in Zaunpfählen oder
Holzbalken. In das Holz nagen sie dann in stundenlanger Arbeit mit ihren kräftigen
Kiefern fingerdicke, manchmal meterlange Gänge hinein. Vor dem Loch sammeln
sich jede Menge Holzspäne.


Holzbiene zeigt den Klimawandel an
Das Gartentier des Jahres ist sehr wärmeliebend. In Deutschland war die
Blauschwarze Holzbiene lange Zeit auf die warmen Flusstäler und ähnliche
Tieflagen im Süden beschränkt. In den vergangenen Jahren hat die Art ihr Areal
stark nach Norden ausgedehnt und wird inzwischen immer häufiger in
Norddeutschland beobachtet. Außerhalb von Gärten besiedelt sie auch gern
Streuobstwiesen, Waldränder oder sonnige Hänge. Durch das immer wärmer
werdende Klima verändern sich die Lebensbedingungen für diese Art zu ihrem
Vorteil. Andere Arten hingegen leiden zunehmend unter der Erwärmung des
Klimas


Weitere Informationen:
https://www.sielmann-stiftung.de 


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