Köln - 20. Mai 2022 Kölner Zoo
Kugelrund und stark gefährdet: Erste Nachzucht der
madagassischen Marmorkrötchen im Kölner Aquarium
Foto: W. Scheurer
Erfolg für den Artenschutz: Dem Kölner Zoo ist erstmals die
Nachzucht des gefährdeten Grünen Marmorkrötchens (Scaphiophryne marmorata)
gelungen. Diese Art wird offiziell als gefährdet gelistet. Die natürlichen Bestände sind
abnehmend. Die kugeligen, hübsch grün-braun marmorierten Frösche kommen nur
in einem ganz kleinen Verbreitungsgebiet Madagaskars vor. Sie gelten als
endemisch für Ost-Zentralmadagaskar (Zahamena südlich bis Andasibe Region), wo
sie Regenwälder, Sekundär- und Trockenwälder bewohnen.
Foto: Anna Rauhaus
Umso schöner war es, als die Tiere, die der Kölner Zoo im Oktober 2021 als
Nachzuchten aus dem Zoo Plzen, Tschechien, erhalten hatte, kurz nach Ankunft in
Köln gleich für Nachwuchs sorgten. Dass dies so schnell ging, ist nicht
selbstverständlich und sicherlich den guten Haltungsbedingungen im Amphibienraum
hinter den Kulissen des Kölner Aquariums und der langjährigen Erfahrung des Kölner
Amphibienpfleger-Teams zu verdanken.
Foto: W. Scheurer
Aus der Natur ist noch nichts über die Reproduktion dieser Art bekannt,
wahrscheinlich handelt es ich um „Explosivlaicher“, d.h. um Amphibien, die sich bei
starken Regenfällen an sich bildenden Gewässern einfinden und sich dort
unmittelbar fortpflanzen. Die Experten des Kölner Zoos haben anscheinend die
richtige Fortpflanzungstaktik gewählt: Nach dem Eintreffen aus dem Zoo Plzen
wurden die Grünen Marmorkrötchen zunächst in ein Beregnungsbecken gesetzt, in
dem die natürlichen Regenfälle zur Regenzeit nachgestellt werden. Das führte gleich
nach wenigen Tagen zu Paarungen und nachfolgend zur Eiablage. Die Gelege
wurden dann separat in Aquarien aufgezogen.
Kölner Zoo / Ch. Schütt