süßes Dreigestirn im Kölner Zoo

Köln - 19. Februar 2020                                                                      Kölner Zoo / Fotos: W. Scheurer

Tierisch süßes Dreigestirn:

Drei Erdmännchen-Jungtiere im Kölner Zoo geboren

Eine Dreier-Combo, die quirlig und aktiv mit „tierisch“ viel Esprit für gute Laune sorgt? Das gibt es nicht nur im Kölner Karneval, sondern auch im Zoo. Drei Erdmännchen-Jungtiere sind seit kurzem auf der beliebten Anlage für die kleinen Raubtiere im Zoo-Eingangsbereich zu sehen. Sie wurden Mitte Januar in den unterirdischen Höhlen geboren. Mutter ist die dreijährige „Babetje“. Als dominantes Zuchtweibchen war sie nur in den ersten Tagen nach der Geburt ständig bei ihren Neugeborenen. Schon bald darauf verließ „Babetje“ den Bau, um auf Nahrungssuche zu gehen. Eine gute Ernährung ist wichtig für sie, da sie die noch namenlosen Jungtiere säugt. In der Zeit ihrer Abwesenheit bleibt immer ein erwachsenes Erdmännchen als Babysitter bei den Kleinen.

Nach gut zwei Wochen brachten die Erwachsenen den Nachwuchs ans Tageslicht. Seit rund vier Wochen begleiten die Jungtiere ihre Babysitter auf Streifzügen durch die Anlage. Die älteren Geschwister, aber auch die erwachsenen Männchen, übernehmen das Wärmen und Hüten. Bei feuchtem Wetter kuscheln sie sich in den Tontöpfen und mit Heu gefüllten Körben unter den Wärmelampen und großen schirmen, aneinander.

Erdmännchen: Gesellig und wachsam

Die gesellige und tagaktive Mangustenart lebt in großen Familienclans. Die Gruppe wird von einem dominanten Weibchen angeführt. Ihr Ursprungsgebiet sind die trockenen Steppen und Halbwüsten im südlichen Afrika. Erdmännchen fressen Insekten, Spinnentiere, Vogeleier, Kleinsäuger und Früchte. Bei der Nahrungssuche halten immer einige der Tiere einer Gruppe Ausschau nach Feinden. Die Erdmännchen stehen dabei auf den Hinterbeinen, schauen ringsherum umher, der Schwanz dient dabei zur Stützung. Ist z.B. ein Greifvogel erspäht, so ertönt ein schriller Warnschrei und alle suchen sofortigen Unterschlupf. Den unterirdischen Bau graben sie meist nicht selber, sie übernehmen in der Regel vorhandene von anderen Arten. Diese Bauten wechseln sie regelmäßig, wenn vor Ort die Nahrung knapp wird. Ihr Revier markieren Erdmännchen mit Duftstoffen aus Analdrüsen. Diese Markierung dient Artgenossen zur Warnung und eigenen Familienangehörigen zur Identifikation.

 

Kölner Anlage war Vorbild für viele weitere Anlagen

 

Geschlechtsreif werden Erdmännchen mit etwa zwölf Monaten. Jungtiere sind anfangs nackt und blind, die Ohren haben sie geschlossen. Die Tiere haben ein Geburtsgewicht von lediglich 30 Gramm. Nach etwa 14 Tagen öffnen sie zum ersten Mal ihre Augen. Auch die Ohren sind mittlerweile geöffnet und weit entwickelt. Die Jungtiere werden etwa für 80 Tage gesäugt. Ab der sechsten Lebenswoche wird aber bereits feste Nahrung gefressen, die die Jungen vorgekaut kriegen. Mit drei Monaten gehen die Kleinen bereits eigene Wege, bleiben aber in der Familie. Erdmännchen üben auf die Menschen eine besondere Faszination aus: Sie stehen aufrecht, haben große Augen – sprich man empfindet sie als „süß“. Auch daher haben in den vergangenen zehn Jahren sehr viele Zoologische Gärten vorbildliche Anlagen für sie gebaut. Die Kölner Anlage von 2003 war dabei der Trendsetter.