Köln - 17. September 2020 Kölner Zoo
Kölner Zoo 2030:
Masterplan zeigt mögliche Meilensteine der weiteren Zoo-Entwicklung auf
Geozonen, Leittierarten, Innovationen bei Tierhaltung und Tierpräsentation
Fortführung der Gliederung nach Georegionen, das Setzen auf vom Aussterben bedrohte Leittierarten, neue Anlagen für noch bessere Tierhaltung, innovatives Tiermanagement, innovative Erlebnispädagogik und noch stärker erlebbaren Artenschutz: Die Zoovorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg haben heute gemeinsam mit Dr. Ralf Heinen, Bürgermeister der Stadt Köln und Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrats, den „Masterplan 2030“ präsentiert. Die Ideensammlung zur weiteren Zooentwicklung zeigt mögliche Meilensteine für die baulich-technische Modernisierung des Zoos in den kommenden zehn Jahren auf. Skizziert werden Innovationsprojekte, die ein Gesamtvolumen von ca. 127 Mio. Euro haben.
„10.000 Tiere aus 850 Arten. Im Schnitt mehr als 1. Mio. Besucher von nah und fern und aus allen Schichten: Die 20 Hektar Zoo-Gelände sind ein ebenso lebendiger wie gesamtgesellschaftlich wichtiger Anziehungs- und Treffpunkt für die gesamte Region. Damit dies so bleibt, müssen wir am Puls der Zeit sein. Es gilt, den Zoo immer wieder mit guten Ideen und sinnvollen Investitionen fit für die Zukunft zu machen“, so Pagel und Landsberg. „Mit diesem Zukunftspapier legt unser Zoo ebenso passende wie prägende Konzepte für seine innovative Fortentwicklung vor“, unterstrich Dr. Ralf Heinen, Bürgermeister der Stadt Köln und Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrats, bei der heutigen Präsentation.
Zeitgemäße Weiterentwicklung des alten Masterplans, die aktuelle Trends und wissenschaftliche Erkenntnisse bündelt
Der Masterplan knüpft am 2010 zum 150-Jahr-Jubiläum entstandenen Vorgängerplan an. Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg: „Vieles, was wir uns damals vorgenommen haben, konnten wir dank des Engagements aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits realisieren. Manches steht in der Umsetzung noch aus. Wieder andere Modernisierungsvorhaben müssen sukzessive an neue tiergärtnerische und technische Entwicklungen oder an sich ändernde Wünsche der Besucher angepasst werden. Das berücksichtigen wir mit dieser Zusammenstellung, die konkrete Szenarien für die künftige Zooentwicklung entwirft und gleichzeitig so flexibel gehalten ist, dass immer wieder neue Trends berücksichtigt werden können.“
Das Planungsbüro „Zooquariumdesign“ begleitete das Vorhaben. Entstanden ist eine Ideensammlung u. a. mit Entwürfen für einen neugestalteten und erweiterten ZooEingangsbereich, einer Savannenlandschaft und dem Kongohaus samt „Grünem Klassenzimmer in der Mitte des Zoogeländes, neuen Anlagen für Pinguine und Robben oder dem Umbau der ehemaligen Direktorenvilla in die multifunktionale „Villa Bodinus“ für Event-Gastronomie und Veranstaltungen.
Der Zoo ist fit für die Zukunft – dank einer behutsamen Modernisierung, die den besonderen Charme bewahrt
Dass der Zoo nicht nur planungs-, sondern auch umsetzungsstark ist, zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre. 2018 konnten die Roten Pandas gemäß der geografischen Gliederung in ihr neues Gehege gegenüber von Löwen- und Tigeranlage verlegt werden. 2019 wurde die Löwenanlage modernisiert. 2020 eröffnete der um Canyon, Höhle, Wasserlauf, Kletterbaum und für Besucher einsehbaren Trainingswand optimierte Tigerbereich. Aktuell läuft die denkmalgerechte Sanierung des „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Hauses“/Altes Südamerikahaus. Hier zeigt der Zoo ab 2021 eine begehbare Dschungellandschaft mit mittel- und südamerikanischen Säugetieren, Fischen, Amphibien und Vögeln. Darüber hinaus soll im kommenden Jahr der Spatenstich für die neue Jaguar-Anlage und die „Villa Bodinus“ erfolgen.
Prämisse aller Baumaßnahmen ist, dass Charme und Alleinstellungsmerkmal des Kölner Zoos als Innenstadt-Parklandschaft mit bedeutender historischer Bau- und Baumsubstanz bewahrt bleiben. Eine weitere verbindende Klammer ist die bereits mit dem Vorgängermasterplan initiierte Gliederung des Zoo-Areals nach geografischen Zonen. Sie wird weiter verfolgt. Der „Masterplan 2030“ rückt auch die Artenschutzinitiativen, einer der Schwerpunkte des Kölner Zoos, sichtbarer in den Besucherfokus. So zeigt und züchtet der Zoo vor allem Tiere, die vom Aussterben bedroht sind. Nun soll diese Arche- und Artenschutzaufgabe im Park noch stärker erkennbar werden: z.B. durch die Integration von Sichtfenstern auf aktuell noch „backstage“ angesiedelte Erhaltungs- und Forschungszuchtbereiche oder in die Häuser integrierte digitale Lern- und Mitmachmöglichkeiten für zeitgemäße Erlebnispädagogik. Last but not least: Beim Bau dieser Neuerungen setzt der Zoo, wie bereits bei den vergangenen Großprojekten, wo immer möglich auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz.
Leitgedanke „Masterplan 2030“:
„Wir wollen hochwertige tiergärtnerische Arbeit nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit optimaler Tierpräsentation und bestmöglichem Besuchserlebnis für unsere Gäste verbinden. Wir verknüpfen dafür einen hohen Freizeitwert mit spannender Edukation. Wir wollen unsere international hochangesehene Forschungs- und Artenschutzarbeit vorantreiben – und auf dem Zoogelände noch erlebbarer machen. Wir wollen noch nachhaltiger bauen und noch ressourcenschonender wirtschaften“, so Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg, Vorstände Kölner Zoo.