Köln - 18. August 2022 Erzbistum Köln
Vernissage zur Installation „LichtHof“ von Boscher Theodor
Ausstellung des Kölner Künstlers im Atrium des Domforums
Die Installation "LichtHof" hängt im Atrium des Domforums.
Mit einer Vernissage am 16. August wurde im Domforum die Installation „LichtHof“ des Kölner Künstlers Boscher Theodor eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 27. September zu sehen und Teil des 700-jährigen Jubiläums der Chorweihe des Kölner Doms. Im einführenden Gespräch hob WDR-Moderatorin Claudia Dichter das Zusammenspiel von Installation und Ausstellungsort hervor. Die Installation beziehe den Betrachter mit ein, so die Kunstkennerin. Musikalisch gestaltet wurde die Vernissage von George W. Warren.
Kunst aus Filmstreifen und Aluminium
Aus Teilen von Aluminiumrahmen kreierte Theodor Leisten, in die leicht spiegelnde, hauptsächlich unbelichtete 16mm- und 35mm-Filmstreifen eingefasst sind. Die teilweise ineinander verwobenen und am unteren Ende losen Filmstreifen fallen frei in das Atrium des Domforums herab. Die Elemente sind über drei Etagen versetzt angeordnet.
Als ehemaliger Kameramann kennt Theodor das Potenzial von Filmstreifen als Träger von Geschichte und Geschichten, erläuterte Claudia Dichter in ihrer Rede. Für seine Kunst habe er es seiner Funktion beraubt.
Boscher Theodors Installation fügt sich in nahtlos in die offene Architektur des Domforums ein. Durch die Transparenz der Elemente und ihre „losen Enden“ belebt sie die Mittelachse des außergewöhnlichen Gebäudes, das seit 1995 das Domforum beheimatet und bereits 1967 den Kölner Architekturpreis gewann.
Installation spielt mit mittelalterlicher Auffassung vom Universum
Eine Verbindung zum Kölner Dom entsteht allein durch die Nähe zum Wahrzeichen, aber auch ein Bezug zur Gotik spiegelt sich wider: Die Elemente von „LichtHof“ reflektieren das natürliche Licht im Atrium und erinnern an die großen Fenster des Doms.
Die Art und Weise, wie Boscher Theodor die Elemente installiert hat, beziehen sich – passend zum 700 Jahre alten Chor – auf die mittelalterliche Auffassung vom Universum als „ein leuchtender Quell, der in Kaskaden herabstürzt“ und soll Licht durch Reflexion sichtbar machen.
Die Grundkonzeption der Installation von Aluminiumleisten und Filmstreifen erarbeitete Boscher Theodor auf Einladung des Künstlers Olivier Mosset in einer südfranzösischen Kapelle. Dort arbeitete er mit dem natürlich einfallenden Licht und den Reflexionen in den Filmstreifen. Das Konzept führte er im vergangenen Jahr in der Kölner Kirche St. Agnes fort, wo er seine Kunst im Altarraum installierte und in Szene setzte. Daraufhin folgte die Einladung, anlässlich des Chorjubiläums des Kölner Doms eine Installation im Atrium des Domforums zu entwerfen. Damit bringt Boscher Theodor diesen Bereich seiner Kunst heraus aus dem sakralen Raum hinein in das ehemalige Bankgebäude, das heute das Domforum beheimatet.
Ausstellung bis Ende September zu sehen
Die Installation verbleibt noch bis zum 27. September 2022 im Domforum und kann dort täglich von 9 bis 17 Uhr angesehen werden. In diesem Zeitraum gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm.
© Erzbistum Köln/Lehr