Vlad ist da

Köln - 07. Juli 2023                                                                                Kölner Zoo


                    Seltenes Przewalskipferd im Kölner Zoo geboren 

                              Willkommen "VLAD"

               

                                 Luna mit Sohn Vlad (c) W. Scheurer


Am 26. Juni kam ein Przewalsky - Fohlen zur Welt. Sehr zur Freude des Kölner Zoos. Der auf den Namen "VLAD" getaufte kleine Hengst ist putzmunter und erforscht neugierig das Gelände der Przewalskypferde. Meist hält er sich in der Nähe von Mutter "Luna" auf, läuft und springt aber auch sehr selbstständig durch das Gehege. Muttertier "Luna" hat mit ihm ihr zweites Jungtier geboren. Hengst "Vandan" ist zum dritten Mal Vater geworden. Er lebt seit drei Jahren im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms (EEP) als Zuchthengst in Köln. Im Kölner Zoo tummeln sich damit nun zwei Fohlen auf der Anlage – erst im März war hier ein Jungtier bei dieser seltenen Art zur Welt gekommen. Die Herde umfasst nun insgesamt sieben Tiere. 


Spannende Einblicke, nicht nur auf die Elefanten sondern auch auf die Wildpferdanlage am neuen „Chiperman’s“-Areal. 

(G. Weiden)


 

Die kraftvollen Przewalskipferde sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als „endangered“ (stark gefährdet) gelistet. Zoos sind schon lange für den Erhalt dieser Wildpferdeart aktiv. Voran gingen die Biologen des Kölner Zoos, die Pionierarbeit als „Artenretter“ leisteten. Mehr als 30 Jahre managten sie das Erhaltungsprogramm für die Przewalskipferde. Sie koordinierten u.a., dass neue Bestände im riesigen Reservat Hortobagy in der ungarischen Puszta sowie komplett frei umherziehende Wildbestände in der Mongolei und in China aufgebaut werden konnten.


                       

                                    (c) G. Weiden


Przewalskipferde sind damit das Paradebeispiel für die Rettung eines Wildtieres, das ohne den Einsatz von Zoos nicht überlebt hätte. Bereits 1969 war diese Art im natürlichen Verbreitungsgebiet, den Trockensteppen der Mongolei und Chinas, ausgestorben. Seit 1992 existieren die von Köln aus angeschobenen Wiederansiedlungsprojekte. In der Mongolei und in China ziehen mittlerweile wieder auf fünf Populationen aufgeteilte Wildpferde durch die Steppen und Halbwüsten. Alle gehen auf in Menschenobhut gezüchtete Tiere zurück. Drei bis vier Stuten werden im Schnitt pro Jahr aus europäischen Zoos allein in die Mongolei gebracht, um dort die wiederangesiedelten Bestände zu stützen. Der Populationstrend wächst insgesamt wieder. Experten gehen derzeit von 180 in der Wildnis lebenden Przewalskipferd-Paaren aus. Auch im ungarischen Nationalpark Hortobagy ziehen die Przewalskipferde frei umher. Seit 26 Jahren unterstützt der Kölner Zoo das Schutzprojekt in Ungarn je nach Bedarf mit Tieren zur Auswilderung, Geld oder biologischem Know-how.


Kölner Zoo / Ch. Schütt