Köln - 15. Mai 2022 G. Weiden
Open-Air-Saison am Tanzbrunnen eröffnet
Jubiläumswetter im Jubeljahr von Tommy Engel
Sonne satt und sommerliche Temperaturen bis zum späten Abend, dies freute nicht nur die 3500 Besucher, sondern auch Tommy Engel. Er strahlte mit der Sonne um die Wette. "Ich habe schon im Schneesturm, im Regen, bei Hagelschauern und sonstigen Naturkatastrophen auf dieser Bühne gestanden, aber so ein tolles Wetter hatte ich noch nie." Richtiges Jubiläumswetter für einen Jubilar, denn es gibt in diesem Jahr für ihn einiges zu feiern. Nachgefeiert wird der 70te Geburtstag und 10 Jahre Konzerte am Tanzbrunnen in Folge. Beides musste pandemiebedingt um 2 Jahre verschoben werden. Außerdem feiert Tommy 60 Jahre Bühnenpräsenz und die "Silberhochzeit" mit seinem musikalischen Leiter Jürgen Fritz. Seit 25 Jahren sind die Beiden schon musikalisch und freundschaftlich verbandelt.
Pünktlich um 19:00 Uhr ging es los. Michael "Linus" Büttgen moderierte das Konzert an und erklärte auch warum es in diesem Jahr kein anschließendes Höhenfeuerwerk gab. " Wir finden es sehr unpassend bei der politischen Lage, in der sich die Ukraine befindet."
"Ich ben keine Engel, ich heiße nur su",
singt Tommy zur Begrüßung der Besucher und während seines facettenreichen Konzerts stellt er es immer wieder unter Beweis. Wer bei den Engel Konzerten nur Heile Welt- und Schönwettersongs erwartet, ist fehl am Platz. Er scheut sich nicht politisch und sozialkritisch zu sein, weder verbal noch musikalisch. Tiefgründig sind die meisten seiner Songs.
Einen Querschnitt seines 60 jährigen Schaffens zeigte das diesjährige Eröffnungskonzert am Tanzbrunnen. Es gab einige alte Lieder der Bläck Fööss, wie z. B. "Pütze Hein" "Kathrin" und "Ming eezte Fründin", vom Publikum bejubelt und fleißig mitgesungen.
Die Besucher tobten bei Tommys Liedern wie "Noh bei mir", der klassischen Nummer "Tässchen Dornkaat" , "Ming Stadt" oder bei Kazcmareks "Ode an die Werkzeuchkess" und viele mehr. Alle Songs wurden mitgesungen, laut bejubelt und immer wieder wurde applaudiert.
Großen Applaus gab es auch für die musikalischen Gäste. Durch Arno Steffen und Tommy Engel kamen die Erinnerungen an die Formation LSE zurück. Mit "Ruhm kennt keine Gnade", ein Song für alle in engem Leder gekleideten Ersatzteillager, und "Sein Lassen" trafen die beiden Musiker voll ins Schwarze bei dem gutgelaunten Publikum.
Purple Schulz hatte einen Song für Tommy "Köln hat dein Gesicht" im Gepäck, dem der Jubilar andächtig folgte. Beide Künstler sind nicht so groß wie der Durchschnittsbürger und als Kölner können sie sich sehr gut selbst auf die Schippe nehmen. Die kleinen, großen Musiker gaben den Song "Klein Minsche" zum Besten und ernteten dafür frenetischen Beifall.
Hannes Schöner und Arno Steffen sangen den, in Gemeinschaftsarbeit entstandenen Song "Loss uns Leeder en Rauh" , gemeinsam mit Tommy. Ein Lied gegen rechtsradikale Gruppierungen, die gerne mal ein gutes Lied "stehlen" um in ihren Wahlkampf einzufügen. Auch hierfür gab es lauten Applaus.
Stimmgewaltig zeigte sich auch die Band um Tommy Engel. Für ihren Auftritt als A-cappella Band traten sie vor und sangen "Love the one you´re with" von Cosby, Stills & Nash. Ein erstauntes "wow" ging durch die Reihen und ein riesen Applaus folgte.
Leider geht alles mal zu Ende. Nach drei Stunden Konzert war es an der Zeit sich zu verabschieden. Gemeinsam mit Linus sang Tommy: "Tschüss ihr Lück" und es schien als sei er genauso traurig wie sein Publikum dass das Konzert vorbei war.
Eine Zugabe mit allen musikalischen Gästen wurde noch gestattet, doch dann gingen die Bühnenlichter aus.