Vorstellabend des Karnevalsverband Rhein-Erft

Köln - 26. September 2021                                                               G. Weiden

Karnevalsverband Rhein-Erft 1957 e.V.

Newcomer und Spitzenkräfte beim Vorstellabend der Session 2021/22


Das Literatengremium; unter der Leitung von Raphael Ohly, der seit dem 1. Juni 2021 das Amt des Referenten für Literatenwesen von seinem Vorgänger Jürgen Sender übernommen hat; hatte sich an vier Auswahlabenden entschieden wer zum Vorstellabend eingeladen wurde. Aus 55 Bewerbern suchten sie die Besten aus in den Kategorien Musik, Tanz und Rede. So hatten die anwesenden Veranstalter und Literaten die Möglichkeit aus 18 Programmpunkten das Richtige für ihre Veranstaltung auszuwählen.


Raphael Ohly mit Tochter Josephine


Ab 17 Uhr unterhielt das Orchester " Kölsch-Tön" die Gäste im Saal mit flotten Melodien, bis um 17:30 Uhr Thomas "TJ" Junggeburth als Anheizer die Bühne betrat. Schnell hatte der Sänger aus Leidenschaft, mit seinen kölschen Schlagern, das Publikum in Stimmung gebracht. Mit guter Stimme und klaren Tönen (er hatte seinen eigenen Tontechniker dabei) die deutlich verständlich waren überzeugte er auf der Bühne und schnell sangen und schunkelten die Gäste mit. 


Punkt 18 Uhr zogen die "Ihrefelder Zigeuner" ein. Der Musikzug sorgte dafür dass die Stimmung nicht abriss. Mit "Trummele un Trööte" wurden alte kölsche Melodien gespielt. Sehr zur Freude der Menschen im Saal. In ihren schönen Kostümen boten sie neben der Musik auch ein sehr schönes Bühnenbild.


Nach deren Auftritt begrüßten Hans Bert Bendermacher und Raphael Ohly die Gäste kurz und knackig, denn das Programm war so dicht gepackt das jede Minute zählte. Jetzt ging es richtig los mit dem Programm.


Der Ton macht die Musik.....

.... war an diesem Abend, im Hans Köster Saal in Pulheim, nicht der Fall. Glücklich schätzen durften sich die Musiker, die mit "kleinem Besteck" (Halbplayback) oder eigenem Tontechniker den Weg nach Pulheim gefunden hatten. Schade für die Musiker, die sich auf den Menschen im Glaskasten oder eine veraltete Anlage des Saales verließen, deren Beiträge teilweise stark verhunzt wurden.( Die Hintergründe wieso der Ton so schlecht war ist nicht bekannt)


Musikacts:

Harald Voß - Josephine Ohly - F.M. Willizil "Dä Hoot" - Klabes - Müller - Joker Colonia - Rootsqueen - Knallblech Brassband


Harald Voß der "Jeck noh Note" bringt mit seinen Krätzjen eigentlich jedes Publikum zum Mitmachen und Lachen. Doch dafür muss man die Texte auch verstehen, mitsingen konnte man hier nur wenn man die Texte schon kannte. Der brillante Krätzjensänger wurde vom eigenen Gitarrenspiel übertönt, sehr, sehr schade.




Ähnlich erging es der jungen Sängerin Josephine Ohly. Auch hier war die Musik so laut dass die Stimme übertönt wurde. Zu ihren gesanglichen Vorträgen wurde geschunkelt und geklatscht, nur mitgesungen wurde nicht. Josephine machte vieles wieder wett mit ihrem Violinensolo. Kölsche Evergreens in klarem Ton versiert gespielt, kamen beim Publikum gut an und Josephine erntete großen Applaus.




F. M. Willizil alias "Dä Hoot" braucht sich eigentlich nicht vorzustellen. Der leidenschaftliche Musiker ist weit über Kölns Grenzen hinaus bestens bekannt. Auch nach über 40 Jahren Bühnenerfahrung bietet er handgemachte Kölsche Musik. Echte Kölsche Tön sind das was dem Publikum gut gefällt und mit seinem breitgefächerten musikalischem Repertoire trifft Willizil jeden Geschmack. Ob Balladen, Walzertöne oder Rockige Melodien, alles ist und bleibt aktuell und die Texte stammen alle aus eigener Feder. "Dä Hoot " ein Highlight für jede kleinere Sitzung.


Das Trio "Klabes" steht für Krätzjen und hatte wie Harald Voß das Problem mit dem "guten Ton". Wer die drei Musiker schon erlebt hat weiß - hier singt ein echter Kölscher Jung. Die Texte regen zum mitmachen an und sind überaus amüsant. Klabes sind eine der wenigen Gruppen die noch waschechte Krätzjen auf der Bühne darbieten und die Gäste bestens unterhalten.




Eines der musikalischen Höhepunkte war die Band "MÜLLER".

Hier bekommt man handgemachte Rock-Pop- und Stimmungsmusik geboten. Die Reibeisenstimme von Frontmann Michael Müller hat absoluten Wiedererkennungswert und die Musik bleibt ohrwurmartig haften. ( hatten den eigenen Tontechniker dabei)  In den Texten geht es hauptsächlich um Heimat und die Menschen in der Stadt. MÜLLER ist ein Name den man sich unbedingt merken sollte ( ist ja im Rheinland keine Schwierigkeit), hier hat man eine Band die jeden Saal zum kochen bringt.


Die Partymacher "Joker Colonia" hatten auch zu später Stunde keine Schwierigkeiten das Publikum mit zu reißen. Flotte Songs animierten die Gäste zum mitmachen und singen. Gut geeignet für After-Show Partys.


"Rootsqueen", ein Quintett das sich dem Reggae verschrieben hat kann man sich gut bei Jugendsitzungen und Karnevalspartys vorstellen.


Nach Querbeat und Druckluft ist die nächste Brassband der Bonner Schule am Start. "Knallblech" nennen sie sich und bringen auch als letzte Nummer des Abends noch einmal ordentlich Stimmung in den Saal.  Bei genügend Platz im Saal mischen die Blechbläser unters Publikum und ziehen eine hervorragende Show ab. Knallblech wird auch große Säle zum kochen bringen.


REDNER:

Daniel Sippel - Tuppes vum Land - Hausmeister Bolle - Ne Spätzünder - Ne kölsche Köbes   


Erste Rede des Abends war Bauchredner Daniel Sippel. Ein Bauchredner mit zwei Handpuppen ist wahrlich nicht doppelt so gut wie andere Kollegen. Der verbale Schlagabtausch mit Puppe 1, eine Schildkröte, ginng gezielt gegen einen Kollegen der seinen Weg erfolgreich absolviert hat und das weit unter die Gürtellinie - zum Lachen bringt das niemanden und ist auch nicht amüsant. Die weitere Vorstellung war eher flach und riss das Publikum nicht von den Stühlen. Sippel hätte gut daran getan seine Rede aus den Auswahlabenden vorzutragen, denn mit seinem Vortrag des Abends hätte er diese wohl nicht überstanden. 




Highlight unter den Rednern war definitiv Jörg Runge alias "Dä Tuppes vum Land". Sein Auftritt war eine Rückkehr zu den Wurzeln seines Erfolges. Vor 15 Jahren stand er zum ersten Mal beim Vorstellabends des Karnevalsverband Rhein-Erft 1957 e.V. auf der Bühne und war von da an nicht mehr aufzuhalten. Seit Jahren schon ist er auf den Bühnen Kölns nicht mehr wegzudenken. Der Reimredner ist ein Garant für gute Laune und brüllende Lacher. Schon nach den ersten Sätzen sieht man bei den Besuchern Lachtränen die Wangen herab laufen. Runge wurde als Einziger Künstler des Abends mit Standing Ovations und jubelndem Applaus verabschiedet.


"Hausmeister Bolle", Jörg Burghardt , konnte den Bauchredner noch toppen indem er eine Rede ohne Sinn und Verstand in den Saal drückte. kein Wunder das es eine große Flucht zur Toilette während seines Auftritts gab. Er verband seine Rede mit kleinen Zaubertricks, er hatte wohl einen alten Zauberkasten aus seiner Kindheit wieder entdeckt, denn besser wie die eines kleinen Zauberlehrlings war seine Darbietung nicht.


Frank Frierichs als "Ne Spätzünder" konnte das Publikum bezüglich Rede wieder besänftigen. Nach Runge die beste Rede dea Abends. Er  hatte mit seiner flotten und lustigen Rede alle Aufmerksamkeit der Gäste. 


Axel Höfel alias "Ne kölsche Köbes" ist schon ein altbekannts Faktotum unter den Rednern. Wie in den Vorjahren punktet er mit seinen Brauhausgeschichten beim Publikum. In Sälen wo man zuhören kann ist er immer wieder gern als Bühnengast zu sehen.


TANZGRUPPEN: 

Die Pänz us dem ahle Kölle - KTV Stääneflejer Liblar 2015 e.V.  - 1.Efferener Karnevalsgesellschaft - Rheinisches Tanzcorps Echte Fründe


Tanzgruppe "Echte Fründe" der Flittarder KG



Wollte man die Tanzgruppen im Einzelnen beschreiben, so müsste man sich in diesem Fall vier mal positiv wiederholen. Alle Tänzer/Innen waren einfach nur perfekt. Schritte und Bewegungen im Einklang, gut gewählte musikalische Arrangements und jede Menge Ausstrahlung und Bühnenpräsenz. Erwähnen sollte man jedoch das die Jugendtanzgruppe "Die Pänz us dem ahle Kölle" jedes der Lieder zu denen getanzt wird auch laut singen. So hat der Zuschauer nicht nur eine hervorragende Tanzvorstellung, sonder gleichzeitig auch einen Jugendchor dem man gerne zuhört. Die "Echte Fründe" wiederum brillierten neben den Tänzen mit ihren perfekt ausgeführten Würfen und Akrobatik.


FAZIT:

Ein Abend mit einigen Überraschungen. Für jeden Veranstalter und Literaten war etwas dabei. Sie konnten aus dem Vollen schöpfen, von der Leisen Sitzung bis zur großen Prunksitzung hatte der Karnevalsverband Rhein-Erft 1957 e.V. alles im Angebot.