Köln - 23. August 2023 (c) Puppenspiele der Stadt Köln
Udo Müller verlässt Hänneschen nach 32 Jahren
Foto: G. Weiden
Seit 1991 ist Udo Müller als Teil des Hänneschen-Ensembles nicht mehr wegzudenken. Ende Oktober 2023 wird er die Puppenspiele verlassen. Mit „Meisterköch“ schenkt er uns und dem Publikum zum Abschied noch einmal ein wahrlich „meisterliches“ Abendstück.
Im August 1991 kam Udo Müller zu den Puppenspielen. Es brauchte den Einfluss dreier Menschen, um ihn dazu zu bringen, sich zu bewerben. Zum einen war das Joko Jaenisch (Bandmitglied bei den Bläck Fööss bis 1979, † 1998), der ihn immer wieder darauf hinwies, dass ein Job als Puppenspieler für Müller genau das richtige sei. Dann war da Alice Herrwegen († 2023), die als Aushilfe im Hänneschen-Theater angestellt war. Durch sie erfuhr Udo Müller, dass damals eine männliche Rolle frei war und auch sie glaubte, dass Müller die richtige Besetzung sei. So nahm Alice Herrwegen Udo Müller mit ins Theater und auf zunächst inoffiziellem Wege stellte er sich vor. Dabei lernte Müller die Puppenspielerin Grete Zimmermann († 2022) kennen. „Sie hat mich dann beiseite genommen und mich irgendwie direkt gefesselt und jesaht ‚Dä Mann müsse mer he enstelle!‘ und so nahm das Ganze dann seinen Lauf“, erinnert sich Udo Müller. Zu dieser Zeit war Heribert Malchers Intendant der Puppenspiele.
Auch wenn Müller nicht schon immer von dem Beruf als Puppenspieler träumte, so merkte er doch sehr schnell, was er daran hatte. „Das Besondere an diesem Beruf ist, […] man kann den Menschen Freude machen und man kriegt sofort etwas zurück, nämlich Applaus, Gelächter, die Anerkennung ist direkt da und das springt dann immer wieder über als Funke.“, so Müller.
Allseits bekannt ist er auch als Tünnes-Darsteller. Seit dem Weihnachtsmärchen 1991 spielt Müller den Tünnes. Und so richtig trennen kann man die beiden nicht immer. Müller selbst erkennt sich im Tünnes oft wieder und gibt ihm „ein Stück von sich selbst“ mit.
Beachtliche 62 Stücke hat Müller für das Theater geschrieben. Davon acht Abendstücke. Am meisten in Erinnerung geblieben ist ihm bis heute das erste Stück, das er damals Anfang der 90-er Jahre gesehen hat, nämlich „Lück em Huus“ von Peter Ulrich. Die Komödie wurde zehn Jahre später noch einmal aufgeführt und dann durfte Müller selbst den betrunkenen Tünnes spielen. Von seinen eigenen Stücken sind „Ne Falsche Fuffzijer“ (2017/2018) und „Meisterköch“ (2022/2023) seine persönlichen Highlights.
Neben dem Puppenspiel, Stückeschreiben und Regieführen ist der 62-Jährige seit über zehn Jahren auch stellvertretender Intendant. Noch bis zum 29.10.23 wird er hinger der Britz stehen bei den Stücken „Meisterköch“ und „Et Kölsche Jrundjesetz“.
Das Hänneschen-Theater wünscht Udo nur das Beste für seinen wohlverdienten Ruhestand und dankt ihm für seine wundervolle Arbeit und Hingabe fürs Hänneschen.
(c) Hänneschen Theater / J. Glasner